Info - SVALBARD

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Svalbard ist der nördlichste Landstrich Europas und das nördlichste permanent besiedelte Gebiet der Welt. Zwischen dem 76. und 81. Breitengrad gelegen, befinden sich die Inseln nördlicher als Alaska und nördlicher als die meisten kanadischen Nordpolarmeerinseln. Wäre nicht der milde Golfstrom vorhanden, wären sie permanent mit Eis bedeckt, so aber sind sie sogar dauerhaft bewohnbar. Die Inseln nehmen eine Fläche von 62.050 km² ein, die größten von ihnen sind Spitsbergen, Nordaustlandet und Edgeøya. Die permanente Einwohnerzahl liegt bei weniger als 3.000 und verteilt sich vor allem auf die beiden Hauptsiedlungen Longyearbyen und Barentsburg.
 

Die Inseln werden von einem Sysselmann på Svalbard, einer Art Gouverneur, verwaltet. Den Gouverneur stellt keine einzelne Person, sondern ein Team, das für Polizei, Feuerschutz, Rettungsdienst und andere öffentliche Dienstleistungen zuständig ist.
 

Svalbard wurde im 12. Jahrhundert von den norwegischen Wikingern entdeckt und diente im 17. und 18. Jahrhundert als Walfangbasis. 1920 beanspruchte Norwegen das Territorium und übernahm es fünf Jahre später offiziell. Der Svalbard-Vertrag (oder Spitzbergenvertrag) sah jedoch vor, allen anderen Ländern ebenfalls freien Zutritt zu den nicht wenigen Rohstoffen zu gewähren. Russland nutzt bis heute diese Option und unterhält mit Barentsburg eine Siedlung.
 

Der wichtigste Wirtschaftssektor ist der Kohlenbergbau. Der Vertrag vom 9. Februar 1920 gab allen 41 Unterzeichnerstaaten das Recht, Bodenschätze zu fördern. Obwohl in der Vergangenheit auch US-amerikanische, britische, schwedische und holländische Firmen von diesem Recht gebrauch machten, sind heute nur noch Norwegen und Russland aktiv. Die Siedlungen auf Spitzbergen sind im wesentlichen Bergarbeitersiedlungen. Die staatliche norwegische Kohlengesellschaft beschäftigt fast 60 % der norwegischen Bevölkerung, betreibt viele der lokalen Dienstleistungen und ist für den Großteil der Infrastruktur zuständig. Neben dem Kohlenbergbau wird auch etwas Robben-, Eisbär-, Fuchs-, und Walrossjagd betrieben. Mittlerweile hat die Bedeutung des Tourismus stark zugenommen. Dieser treibt derzeit besonders das Wachstum der Hauptsiedlung Longyearbyen, die sich in den letzten zehn Jahren spürbar verändert hat, voran.
 

Auch für Wissenschaft und Forschung ist Svalbard ein interessanter Standort, nicht zuletzt wegen seiner Lage in der Arktis. In Longyearbyen ist das Universitätszentrum UNIS beheimatet, neben Forschung und Lehre ist es ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von allgemeinem Nutzen könnte eines Tages die Saatgutbank Global Seed Vault werden, in ihren Lagern wird das Saatgut wichtiger Kulturpflanzen aufbewahrt, es kann durch den Permafrost relativ einfach für viele Jahre haltbar gemacht werden. Dieses Lager im ewigen Eis ist im Allgemeinen nicht zugänglich, es steht unter der Obhut der NordGen
 
 
EISCAT-Radar
 
Eine weitere Forschungseinrichtung ist das Kjell Henriksen Observatorium, es dient zusammen mit dem Forschungszentrum UNIS der Erforschung der Polarlichter und anderer Phänomene in der arktischen Atmosphäre. Am 20. März 2015 konnte an diesem Observatorium eine totale Sonnenfinsternis beobachtet werden, der Mond verdeckte etwa 2 min 30 sec die Sonne. Auch EISCAT dient der Erforschung der Wechselwirkung zwischen Sonne und Erde mit Hilfe von RADAR, Werkzeuge sind dabei riesige Parabolantennen.

 Die Landschaft Svalbards ist fast völlig unfruchtbar, gebirgig und ökologisch gefährdet. Die Berge wirken riesig, wie jähe Schlackenhaufen: steil angehäufte Schutthalden, durch Niederschlag erodiert, die in Winkeln hervorragen. Die höheren Berge sind ständig schneebedeckt und viele Täler sind vergletschert. Es gibt keine Bäume; die einzige sichtbare Vegetation ist bräunlich-grünes Moos (die Farbe von abgestorbenem Gras), das fleckenartig an den Berghängen wächst.
FOTOART by HARALD DESSL
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